Das, worin du gut bist
Nun weißt du schon, was du liebst. Jetzt stellt sich die Frage, was du wirklich gut kannst. Aber auch hierbei gibt es wieder ein paar Fallen.
Fallstricke vermeiden
- Sei vorsichtig bei Menschen die dich lieben
Grundsätzlich solltest du Menschen die dich lieben natürlich vertrauen. In diesem Zusammenhang kann es aber ein Problem geben. Menschen die dich lieben, werden dich nicht traurig machen wollen und sind deswegen manchmal nicht so ehrlich, wie sie es sein sollten. Das ist bei diesen unsäglichen Fernsehshows, bei denen Gesangstalente gefunden werden sollen, manchmal zu beobachten. Da tritt dann ein junger Mensch vor die Jury und die fragte, warum er oder sie glaubt singen zu können. Wenn der Kandidat zw. die Kandidatin dann sagt „Das hat meine Mama gesagt“ kannst du dir sicherheitshalber schon die Ohren zuhalten. Der Gesang ist meist schrecklich. Natürlich wollte die Mutter, die ich in diesem Beispiel genommen habe, nichts Böses sagen um ihr Kind nicht zu enttäuschen. Dazu kommt, dass wir Menschen die wir lieben, mit den Augen der Liebe betrachten und dadurch oft pauschal alles toll finden, was sie machen.
Wenn du also Menschen, die dich mögen, fragst was du gut kannst, dann solltest du deren Aussage kritisch hinterfragen. - Sei vorsichtig bei Menschen die dich nicht mögen
Genau wie bei Menschen die dich lieben, solltest du natürlich auch bei Menschen die dich vielleicht nicht mögen, vorsichtig sein. Manchmal gibt es im Leben Konstellationen, bei denen man sich an Menschen hängt, die einen eigentlich nicht mögen. Wenn dir gegenüber also jemand nur negativ ist, dann ist das sicher auch kein guter Ratgeber. - Sei realistisch
Kennst du den Dunning-Kruger-Effekt? Es handelt sich dabei um eine kognitive Verzerrung, die etwas vereinfacht aussagt „So lange ich wenig Ahnung habe, glaube ich viel zu wissen. Wenn ich viel Ahnung habe, dann glaube ich, nichts zu wissen“. Das gilt auch, wenn Menschen eine neue Fähigkeit erlernen. Erst weiß man gar nicht wie es geht und tut sich schwer. Wenn dann die ersten Anfangserfolge da sind, kommt es Menschen oft vor, als könnten sie diese Tätigkeit wirklich gut und wären sicher darin. Je besser sie werden, desto mehr stellen sie fest, dass sie ja noch nicht so richtig viel können. Und wenn sie dann gut sind, dann wird es sicher immer jemanden geben der besser ist und sie haben das Gefühl nichts zu können.
Versuch also möglichst realistisch einzuschätzen wie gut du etwas kannst. - Finde die Dinge hinter den Dingen
Ja, ich weiß, das hast du jetzt schon ein paar Mal gelesen, aber es gilt auch hier. Viele Dinge die wir können sind recht komplex und setzen eine Vielzahl von Einzelfähigkeiten voraus. Wenn du beispielsweise ein gute Programmierer bist, dann kannst du auch gut logisch denken. Du kannst dann auch komplexe Zusammenhänge analysieren und aufgliedern. Wenn du gut im Puzzeln bist, dann kannst du fokussiert und konzentriert arbeiten. Schau dir also alles an, was du gut kannst und wirf einen Blick unter die Motorhaube dieser Fähigkeit und finde heraus, was sie antreibt. - Vergiss deine Talente nicht
Viele Menschen halten ihre Talente für unwichtig. Dafür kann es mehrere Gründe geben. Oft glauben Menschen, dass ihre Talente doch selbstverständlich sind und dass das (was auch immer es ist) jeder kann. Das liegt daran, dass sie mit diesen Talenten auf die Welt gekommen sind und daher glauben, dass sie nichts Besonderes sind. Das ist aber nicht so. Der zweite Grund ist, dass viele Menschen ihre Talente nicht wichtig finden, weil sie sich diese Fähigkeiten ja nicht erarbeiten mussten. Das ist natürlich unsinnig. Schließlich würde ja auch niemand von uns einfach aufhören zu atmen, weil er oder sie das ja nicht erst aufwändig lernen und studieren musste.
Herausfinden, was du gut kannst
Nun aber zu dem, was du kannst
- Die Lebenslinie
Die Lebenslinie kennst du ja schon von dem was du liebst. Am besten nimmst du einen neuen Zettel und zeichnest wieder deine Lebenslinie mit den Unterteilungen darauf. Dieses Mal schreibst du aber alles darauf, was du gut kannst. Das heißt, du schreibst auf, welche Ausbildungen und Abschlüsse du hast. Du notierst, was wichtige Leistungen in deinem Leben waren und was du dir selbst alles beigebracht hast. Dabei dürfen und sollten auch Sachen auftauchen die erstmal unwichtig erscheinen. Wenn du also beispielsweise ein guter Hobbyfotograf bist, dann nimm den Punkt mit auf, auch wenn du beruflich nichts damit machen möchtest. Und denk daran, die Dinge hinter den Dingen zu finden. So ist ein Fotograf beispielsweise Aufmerksam und hat ein gutes Auge. - Fragen
Auch hier habe ich dir wieder Fragen zusammengestellt die dir helfen herauszufinden was du gut kannst. Lass dir Zeit bei der Beantwortung und versuch pro Frage mindestens drei Antworten zu finden, wobei Antworten sich natürlich wiederholen dürfen.- Was für Ausbildungen und Abschlüsse hast du gemacht? Welche Kurse hast du besucht?
- Was waren deine größten Leistungen und welche deiner Fähigkeiten hat dazu beigetragen sie zu erreichen?
- Was fällt dir leicht?
- Was sind deine Talente?
- Welche Hobbys hast du?
- Was kannst du besser als die meisten anderen Menschen?
- Bei welchen Dingen bitten andere Menschen dich um deine Hilfe?
- Was sagen andere, was du gut kannst?
- Wofür wirst du gelobt oder bekommst Komplimente?
- Für welche Fähigkeiten bewundern dich andere?
