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Das, was die Welt braucht

Das halbe Ikigai kannst du jetzt schon für dich erstellen. Aber kommen wir zum nächsten Viertel.

Wer ist denn eigentlich die Welt?

Was die Welt braucht ist auch gar nicht so einfach herauszufinden. Eigentlich ist die Formulierung „Das, was die Welt von dir braucht“ auch richtiger. Nur habe ich festgestellt, dass viele Coachees das als zu überheblich und arrogant empfinden. „Was sollte die Welt schon von mir brauchen? So wichtig bin ich nicht“ bekomme ich dann oft zu hören. Du kannst für dich auch gerne die Formulierung „Was kann ich der Welt geben?“ oder „Was kann ich für die Welt tun?“ nutzen.

Aber was ist eigentlich „die Welt“? Das ist ein wenig schwammig formuliert, finde ich. Eine weiche, offene Formulierung ist an dieser Stelle jedoch durchaus sinnvoll, weil du „die Welt“ frei definieren darfst. Wenn du also beispielsweise ein neues Erfrischungsgetränk auf den Markt bringen möchtest, dann kann es sich unter Umständen wirklich um die ganze Welt handeln. Möchtest du Menschen dabei helfen auszuwandern, dann wäre „die Welt“ in dem Fall gleichbedeutend mit Deutschen die auswandern wollen. Und wenn du die Dorfbäckerei in einem 500-Seelen-Örtchen betreibst, dann ist das deine Welt.

Mach deine Welt aber bitte nicht zu klein. Wenn du auf die Idee kommst, deine Familie als deine Welt zu sehen, könnte das zu klein sein. „Die Welt“ sollte eine Verbindung ins Außen, die Verbindung zu etwas Größerem sein. Das heißt, idealerweise geht es darum, dass du Teil daran hast, dass etwas was größer ist als du, vorangebracht wird. Im besten Fall bettet dich das dann auch gleichzeitig in soziale Strukturen ein. Aber es kann auch sein, dass du sagst, dass du alleine Müll an einsamen Stränden sammeln willst. Dann sind zwar keine sozialen Strukturen da, aber du arbeitest daran, etwas Größeres (die Meere bzw. die Welt) besser (sauberer) zu machen.

welt

Ein paar Tipps

Bei dieser Fragestellung gibt es nicht so viel zu beachten. Nur zwei Dinge sind wichtig

  1. Lass dich von deinen Gedanken nicht einschränken
    Viele Menschen neigen dazu sich einzuschränken, klein zu machen oder unter Wert zu verkaufen. Wenn du also den Gedanken hast, dass du etwas bestimmtes machen könntest, dann lass ihn dir nicht von einschränkenden Glaubenssätzen kaputtmachen. Dich gibt es nur ein Mal auf der Welt. Die Kombination aus Genen, Lebensgeschichte, Erfahrungen und Verwandten, die dich ausmacht ist einzigartig. Daher gibt es auch viele Dinge, die nur du so machen kannst, wie du sie machst. Und wenn du denken solltest, dass du als einzelner nichts verändern kannst, dann denk mal an Gandhi oder Greta Thunberg.
  2. Behalte deine Werte und Eigenschaften im Auge
    Jeder von uns kann natürlich alle möglichen Tätigkeiten ausüben. Allerdings entspricht nicht alles unseren Werten und Eigenschaften. Wenn ich auf die Idee kommen würde, ein zweiter Robin Hood zu werden, Reiche auszurauben und armen Menschen das Geld zu geben, dann würde das nicht meinen Werten entsprechen. Zwar unterstütze ich gerne bedürftige Menschen, aber ich würde mich nicht wohl dabei fühlen, die Reichen zu berauben. Das würde mich also unglücklich machen.
    Bitte beachte auch deine Eigenschaften (Achtung, nicht Fähigkeiten!). Es gibt Dinge, die können wir zwar machen, aber wenn diese nicht kompatibel mit unseren Eigenschaften sind, dann wird es schwierig und anstrengend. Würde ich beispielsweise auf die Idee kommen, als Kellner zu arbeiten, weil die Welt Kellner braucht, dann könnte ich das von meinen Fähigkeiten leisten. Da ich aber eher introvertiert bin, wäre der Kontakt zu vielen Menschen aber sehr anstrengend für mich. Das würde ich nicht lange durchhalten, weil diese Tätigkeit nicht zu meinen Eigenschaften passt.
  3. Achte auf die Dinge hinter den Dingen
    Auch hier gilt wieder, dass du bitte die Dinge hinter den Dingen beachtest. Das ist hier nicht ganz so wichtig, aber doch sehr hilfreich. Wenn du beispielsweise feststellst, dass du anderen Menschen gerne beim Umzügen hilfst. dann ist das etwas was die Welt von dir braucht und was du gern tust. Damit wäre die Fragestellung beantwortet. Aber warum tust du das gern? Geht es dir darum körperlich zu arbeiten? Dann kannst du vielleicht auch bei anderen im Garten arbeiten. Oder geht es darum, dass du am Abend weißt und siehst, was du geleistet hast? Dann könntest du beispielsweise auch Müll im Wald sammeln. Oder magst du es einfach gern mit anderen kameradschaftlich zusammenzuarbeiten? Vielleicht wäre dann die freiwillige Feuerwehr vielleicht auch was für dich.

Was braucht die Welt nun von dir?

  1. Deine Werte
    Bei der Arbeit mit meinen Coachees hat es sich bewährt, wenn die Coachees vorher eine Liste mit ihren Werten bzw. Wertvorstellungen erstellen. Es ist einfach hilfreich, sich damit beschäftigt zu haben und die Werte im Hinterkopf zu haben, wenn du die Fragen beantwortest.
    Für den Fall, dass du ein wenig Inspiration brauchst, habe ich dir hier eine Liste mit möglichen Werten hinterlegt.
  2. Die Fragen
    1. Welche Probleme bzw. Missstände berühren dich in deiner Welt besonders? Was kannst du tun um sie zu ändern?
    2. Was hast du in der Vergangenheit gerne für andere Menschen getan?
    3. Was gibt dir Erfüllung / macht dich zufrieden, wenn du es für andere tust?
    4. Welche Menschen sind bzw. könnten deine Vorbilder sein und was haben sie getan um der Welt zu helfen?
    5. Wenn du eine Million Euro spenden müsstest. Welchen Organisationen würdest du sie spenden und warum?
    6. Stell dir vor, du müsstest drei Vereine / Organisationen gründen, die deiner Welt helfen. Was würden diese tun?
    7. Wie stellst du dir deine ideale Welt der Zukunft vor und was kannst du dazu beitragen, sie entstehen zu lassen?
    8. Wenn du zaubern könntest, was würdest du in deiner Welt verändern?
    9. Wie möchtest du, dass die Menschen deiner Welt sich an dich erinnern, wenn du einmal stirbst?